Fettleber heute – Typ 2-Diabetes morgen (Teil 2)

Wie eine Fettleber entsteht – bewegungslos in der Kohlenhydratfalle

Nicht ein übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Viruserkrankung sind die Hauptursache für eine Fettleber, sondern der Lebensstil. Genauer gesagt: Die Überernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel.

Was früher gut war, macht heute krank

Früher: Als die Menschen täglich harter körperlicher Arbeit nachgingen und dabei sehr viele Kalorien verbrannten, war es durchaus sinnvoll, sich mit vielen Kohlenhydraten (Stärke und Zucker) zur ernähren. Diese kohlenhydratbetonte Kost lieferte den benötigten Muskeltreibstoff.

Heute: In der „bequemen“ Umwelt mit vorwiegend sitzenden Tätigkeiten wird uns diese schnell verfügbare Energie jedoch zum Verhängnis. Die Kalorien aus Kohlenhydratquellen wie Brot und Backwaren, Müsli, Nudeln, Kartoffeln, Reis und mit Zucker Gesüßtem werden nur noch unzureichend verbrannt.

Wenig Bewegung führt dazu, dass Ihre Muskeln wenig Kohlenhydrat-Treibstoff verbrauchen. Ihre Zuckerspeicher in der Muskulatur und in der Leber bleiben dadurch dauerhaft gefüllt.

Wenn die Zuckerspeicher prallvoll sind

Jetzt hat der Köper ein Problem: Wohin mit dem Müsli oder den Spaghetti? Zunächst wird er die Muskulatur und Leber eindringlich auffordern, den Zucker doch noch aufzunehmen. Hierzu erhöht er die Insulinausschüttung, das Insulinsignal wird verstärkt.

Mit der Zeit stumpfen Muskulatur und Leber gegen das Insulinsignal ab und nehmen kaum noch Zucker auf. Man bezeichnet das als „insulinresistent“.

Wenn auch das Fettgewebe an seine Grenzen stößt

So bleibt der Leber nur noch, die Kohlenhydrate in Fett umzuwandeln. Die Spaghetti, Brezeln oder süßen Teilchen landen auf den Hüften oder über dem Waschbrettbauch. Dies geht nur so lange gut, bis auch das Fettgewebe streikt, sich entzündet und auch insulinresistent wird.

Es folgen umfassende Konsequenzen

Das Fett kommt zu der Leber zurück und diese lagert das Fett bei sich ein und „opfert“ sich. Sie verfettet zusehends – man spricht nun von einer nichtalkoholischen Fettleber.

Auch die Leber ist damit irgendwann überfordert und wird ebenfalls insulinresistent. Unkontrollierte Zuckerabgabe und erhöhter Nüchternblutzucker sind die Folgen.

Dieser Teufelskreis führt zu einer äußerlichen und innerlichen Verfettung. Mit der Zeit verfetten alle Organe in der Bauchhöhle, insbesondere auch die Bauchspeichdrüse.

So gehen nach und nach die insulinproduzierenden Zellen zugrunde mit dem Endergebnis: insulinpflichtiger Typ-2-Diabetes. Die bestehende Insulinresistenz verschlechtert die Situation zusehends und erfordert immer höhere Insulindosen. Die innerliche und äußerliche Verfettung wird immer weiter vorangetrieben.

Die Fettleber steht im Zentrum weiterer Erkrankungen

Durch ihre zentrale Rolle im Fettstoffwechsel  kann die Fettleber auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und deutlich erhöhen. Die Entzündungsprozesse im ganzen Körper gefährden auch das Blutgerinnungssystem verbunden mit der leichteren Entstehung von Blutgerinnseln.

Ist eine NAFLD heilbar? – Wenn die Medizin an Grenzen stößt

Medikamente gegen eine Leberverfettung gibt es bislang nicht. Nur die Folge- und Begleiterscheinungen („Symptome“) lassen sich mit Medikamenten lindern.

Bewegung kann die Insulinresistenz der Muskulatur verbessern, aber das allein reicht nicht aus.

Die Lösung: Die Ernährung

Eine kurzfristige starke Verringerung der Kalorienzufuhr hat sich als einfache und äußerst effektive Maßnahme zur Entfettung der Leber erwiesen. Das Prinzip dahinter: Bei jeder plötzlichen starken Einschränkung der Kalorienzufuhr muss der Körper auf seine Reserven zurückgreifen.

Denn: Der Leber geht es stets zuerst „an den Speck“. Ihr Fett wird nach und nach abgebaut und verbrannt. Mit dieser Entfettung der Leber gehen auch Verbesserungen des Blutzucker- und Fettstoffwechsels einher. Der Abbau von Fetteinlagerungen in anderen Organen wie der Bauchspeicheldrüse folgt meist mit etwas Verzögerung.

Die Entfettung der Leber – Die Leber einfach schlank essen?

Die Entfettung der Leber durch eine leberbewusste Ernährung ist das beste Mittel der Wahl allerdings gibt es hierbei Grundlegendes zu beachten:

2 Wochen maximal 1.000 kcal pro Tag.

Eine solch niedrige Energiezufuhr erfordert Disziplin und eine gute Planung. Vor allem jedoch ein umfassendes Wissen über die Nährwerte der Lebensmittel, um einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen zu verhindern.

Auf die Kombination kommt es an.

Für den bestmöglichen Erfolg müssen Sie auch die richtige Zusammensetzung Ihrer Ernährung beachten:

Wenige Kohlenhydrate, damit die Leber sich auf die Entgiftung und Regeneration konzentrieren kann.

Ausreichend hochwertiges Eiweiß, um die Muskelmasse zu erhalten. Den sonst kommt es zum berühmtberüchtigten Jo-Jo-Effekt, aber auch Ihre körpereigenen Zuckerspeicher würden sich verkleinern. Folglich wird mehr Zucker in Fett umgewandelt, was Ihre Leber erneut verfetten kann.

Hohe Fettqualität, v.a. Omega-3-Fettsäuren und Einfach ungesättigte Fettsäuren

Ihr Körper stellt aus ihnen nicht nur Gewebshormone her. Gleichzeitig aktivieren sie Gene, die für die Fettverbrennung wichtig sind, mindern Entzündungsprozesse und fördern die Insulinempfindlichkeit der Zellen.

Leberaktive Wirk- und Ballaststoffe: Cholin, Beta-Glucan aus Hafer, Inulin, L-Carnitin und Taurin unterstützen die Leber und helfen bei der Regeneration.

2 große Portionen Gemüse täglich gehören zu dieser Fastenphase!

Was ist das Besondere beim Leberfasten?

  1. max. 1000 Kal. tgl., damit die Leber sich auf die Regeneration und den Umbau konzentrieren kann.  Dann wirken die leberaktiven Stoffe am besten!
  2. Eine hervorragende Eiweißversorgung, denn die Proteine sind die Baustoffe für die Leberaufgaben! Eine hochwertige Eiweißversorgung ist über die Nahrung mit wenig Kalorien nicht möglich.
  3. Deshalb ist es richtig, für 14 Tage auf Shakes zurückzugreifen, dass der Spagat zwischen wenig Kal., viel Eiweiß und leberaktiven Stoffe gelingt, denn über die Ernährung ist das nicht leicht zu erreichen.
  4. Darüber hinaus sind wichtige ergänzende Stoffe wie Mineralstoffe, Omega 3-Fettsäuren und Spurenelemente in den Shakes enthalten, so dass i.d.R. keine weitere Einnahme von Nahrungsergänzung notwendig ist.
  5. Zusätzlich zu den Shakes sind zwei großzügige Portionen Gemüse täglich im Konzept vorgesehen. (Was zu beißen, etwas Herzhaftes.)
  6. So ist sichergestellt, dass Sie keinen Hunger leiden müssen!

Welche Vorteile hat das Leberfasten für Sie:

  1. Sie werden satt!
  2. Bewegung ist wichtig, aber der Start klappt auch so! Nach und nach kommt der Körper wieder in die Verfassung, sich mehr zu bewegen und auch sportliche Aktivitäten zu entfalten.
  3. Erfreulich ist auch, dass die Erfolge im Leberfasten von jedem Ausgangsgewicht erreicht werden können, egal wo Sie starten.
  4. Sie werden begleitet! (Blutprobe/ Kurs)

Barbara Dornschneider, Heilpraktikerin
Datum: 2018
Erschienen in: Magazin „UNSER LEIMEN“ – Leimen Aktiv im BdS e.V.

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